EmK Geschichte
EmK Geschichte
Quellen - Studien - Mitteilungen. 1-2/2008
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
die vorliegende Doppelnummer von "EmK Geschichte. Quellen - Studien - Mitteilungen" ist dem 150-jährigen Jubiläum theologischer Ausbildung im deutschsprachigen Methodismus Europas gewidmet. Einige Festschriften des Theologischen Seminars Reutlingen und seiner Vorläufereditionen sind im Laufe der Jahrzehnte bereits erschienen. Immer wieder haben sie Anlass gegeben, die zurückliegende Zeit zu bedenken, sich an Personen zu erinnern, Lehrentwicklungen zu reflektieren, äußere Begebenheiten und institutionelle Besonderheiten darzustellen. All das ist natürlich auch Anliegen dieser Festschrift, wobei ein besonderes Augenmerk darauf gelegt wird, die verschiedenen Traditionsstränge in den Blick zu nehmen und gleichzeitig die Eigenheiten der jeweiligen Gesamtkirche eingebetteten Glaubens- und Bildungswege herauszustellen. Dadurch wird auch das "spezifisch Methodistische" der theologischen Ausbildung deutlich.
Nach einer einführenden historischen Darstellung (Vom Bremer Missionshaus zur Thologischen Ausbildung Reutlingen - Theologische Ausbildung im Wandel der Zeiten) kommen für den Zeitraum nach der Kirchenvereinigung 1968 Direktoren der bis 1991 aufgrund der politischen Situation getrennten Ausbildungsstätten der Evangelisch-methodistischen Kirche in der DDR und der BRD und danach des wieder vereinigten Theologischen Seminars in Reutlingen zu Wort. Sie berichten über die Schwerpunkte ihrer Amtszeit, über zeitbedingte Herausforderungen und Entscheidungen. Esther Handschin beschreibt an Tagebüchern ihres Vaters und Interviews mit Zeitzeugen die spezielle Situation der Schweizer Studenten der Methodistenkirche zwischen 1939 und 1950. Weitere historische Detaildarstellungen beziehen sich auf Studierende aus aller Welt an den methodistischen Ausbildungsstätten. Sie sind Ausdruck der konnexionalen Kirchenstruktur und des Bemühens um einen globalen Charakter evangelisch-methodistischer Bildungsarbeit. Ferner kommt der von der Geschichte methodistischer Kirchen und Gemeinschaften mitbestimmte Veränderungsprozess in der Ausbildung von Frauen an den Theologischen Seminaren in den Blick: von Hospitantinnenüber Auszubildende für den Missionsdienst bis hin zu Studentinnen mit dem Berufsziel der Pastorin der Evangelisch-methodistischen Kirche.
Theologische Wochen und Kurse in den deutschsprachigen europäischen Seminaren der methodistischen Tradition sind Ausdruck eines weiten Bildungsverständnisses, das intensive theologische Reflexion ebenso einschließt wie die Offenheit für kirchliche und gesellschaftliche Fragen. Die Kontakte und Kooperationen des Theologischen Seminars Reutlingen mit dem Ziel des Austausches von Lehrenden und Studierenden dokumentieren die weltweite Verbundenheit und den Willen, sich im Glauben und Handeln durch die Perspektiven und Fragestellungen von Christen in anderen Kontexten inspirieren zu lassen und mit ihnen in einen fruchtbaren Dialog einzutreten. Das Leitbild des Theologischen Seminars gibt Auskunft über das Selbstverständnis, die Grundlagen und Ziele der Arbeit des Seminars heute. Liebenswerte menschliche Seiten der Lebens- und Lerngemeinschaften an den verschiedenen Seminaren offenbaren die Erinnerungen und Anekdoten ehemaliger Studierender. Sie sollen ebenso zum Nachdenken anregen wie die vielen Namen der ehemaligen und gegenwärtigen Studierenden und Dozierenden. Zu Letzteren wurden erstmals Kurzbiografien (Biogramme) erstellt.
Schließlich sei noch der Festvortrag von Paul W. Chilcote über eine Zeitgemäße theologische Ausbildung im Geiste Wesleys erwähnt, der zum Festakt des 150-jährigen Jubiläums am 7. Oktober 2008 gehalten wurde und bereits in diese Festschrift aufgenommen wurde.
Ich wünsche den Leserinnen und Lesern dieser Festschrift, dass sie sich anregen lassen, den eigenen wie auch den Glaubens- und Bildungsweg der Menschen, die mit Ihnen unterwegs sind, ins Gedächtnis zu rufen und zu überdenken, um die Zukunft aktiv mitgestalten zu helfen.
Ulrike Schuler
Inhaltsverzeichnis:
Zum Geleit
Vorwort
Wege und Orte theologischer Ausbildung im deutschsprachigen Methodismus Europas
Ulrike Schuler
Vom Bremer Missionshaus zur Theologischen Hochschule Reutlingen– Theologische Ausbildung im Wandel der Zeiten
Direktoren und Rektoren der Theologischen Seminare erinnern sich
Theologisches Seminar Bad Klosterlausnitz (1972 bis 1991)
Gotthard Falk
Lothar Schieck
Wolfgang Ruhnow
Theologisches Seminar Reutlingen (1971 bis 2007)
Walter Klaiber
Manfred Marquardt
Holger Eschmann
Jörg Barthel: Antrittsrede zum Rektorenwechsel im Jahr 2007
Esther Handschin
„… es sei nicht methodistisch in Basel”.
Zur Situation der Schweizer Studenten der Methodistenkirche
zwischen 1939 und 1950
Paul W. Chilcote
Zeitgemäße theologische Ausbildung im Geiste Wesleys
Lernende und Lehrende
Studierende seit 1858
Ergänzt und überarbeitet von
Dorothea Sackmann und Roland Gebauer
Studierende aus aller Welt
Eingeführt von Ulrike Schuler, zusammengestellt von Ulrike Knöller
Die Ausbildung von Frauen an den Theologischen Seminaren
Die theologische Ausbildung von Frauen in der Geschichte
der Evangelisch-methodistischen Kirche
Ulrike Schuler
Frauen an den methodistischen Seminaren in Deutschland
Ulrike Knöller
Biogramme der Dozierenden seit 1858
Zusammengestellt von Andreas Wildenhain,
Roland Gebauer, Doris Sackmann und Ulrike Knöller
Erinnerungen und Anekdoten
Ehemalige Studierende erinnern sich
Theologische Bildung und Lehre
Theologische Wochen und Kurse in den deutschsprachigen
europäischen Seminaren der methodistischen Tradition
Kommentiert und zusammengestellt von Michael Nausner
Kontakte und Kooperationen des Theologischen Seminars Reutlingen
Dargestellt von Holger Eschmann
Leitbild des Theologischen Seminars Reutlingen
Nachweis Bilder und Grafiken
Autoren und Autorinnen
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