EmK Geschichte
EmK Geschichte
Quellen - Studien - Mitteilungen. 1-2/2009
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
die vorliegende Ausgabe der EmK Geschichte. Quellen – Studien – Mitteilungen erscheint als Doppelnummer der diesjährigen Halbjahreshefte. Leider kam es zu Verzögerungen der Publikationen der Studiengemeinschaft, sowohl der Halbjahreshefte als auch der Monografien. Ich bitte Sie dafür um Verständnis und hoffe, dass der Inhalt dieser Ausgabe besonders die Mitglieder der Studiengemeinschaft für das Warten auf Neuerscheinungen entschädigt. Auch der Hymnologieband in der Reihe der EmK Geschichte. Monografien ist bereits in der Endphase der Druckvorbereitungen und wird wohl - sofern nicht erneut unerwartete Verzögerungen auftreten - zum Jahresbeginn erscheinen.
Nun zum Inhalt dieser Ausgabe:
- Dr. S T Kimbrough, Pastor und Kirchenhistoriker der United Methodist Church, gleichzeitig ein in der internationalen Musikszene geschätzter Bariton, ist u.a. auch ein Charles Wesley Spezialist. Seine vergleichenden Überlegungen zur theologischen Bedeutung graphischer und literarischer Kunst, von orthodoxer Ikonographie und hymnischer Dichtkunst im Methodismus, speziell anhand der bildhaften Poesie Charles Wesleys, wirken anregend, u.a. auch die Bedeutung von Kirchenliedern (Verfasser, Text, liturgische Geltung, Einfluss auf die Singenden) zu reflektieren und wieder zu entdecken. Zudem begegnet uns die Vielen fremd wirkende Spiritualität der Ostkirchen auf erfrischende Weise und eröffnet damit einer kopflastigen westlichen Gesellschaft vielleicht einen weiteren Zugang möglicher Gotteserfahrungen.
- Einer bislang wenig beachteten, dennoch – wie sich nun zeigt - nicht unbedeutenden Person aus den Anfangsjahren der methodistischen Bewegung, ist das folgende Kapitel gewidmet. Martin E. Brose, den Lesern bislang als profunder Charles-Wesley-Fachmann bekannt, hat sich mit dem ältesten der Wesley-Brüder, Samuel Wesley jun., beschäftigt. Eine reichhaltig mit Quellenzitaten ausgestattete Biografie stellt erstmals im deutschsprachigen Raum Leben und Bedeutung dieses dritten Sohnes der vermutlich 19 Kinder von Susanna und Samuel Wesley vor. Erkennbar wird der nachhaltige Einfluss, den Samuel Wesley jun. auf die Erziehung und spätere Begleitung seiner jüngeren Brüder John und Charles Wesley hatte – pädagogisch, theologisch, aber auch ökonomisch; letzteres gilt für die ganze Familie. In diesem Heft publizieren wir als Teil 1 die Biografie Samuel Wesleys jun. Teil 2, 29 Briefe von Samuel Wesley jun., die Martin Brose übersetzt hat, werden als Quellensammlung im nächsten Heft der EmK Geschichte abgedruckt.
- Inspiriert durch die 150-Jahr-Feier theologischer Ausbildungen im deutschsprachigen Methodismus 2008, ist Pastor Karl Heinz Voigt noch einmal genauer der verschiedentlich in Publikationen erwähnten Idee von Philipp Paulus nachgegangen, 1863 eine allianzgesinnte theologische Ausbildungsstätte auch für zukünftige Prediger der Evangelischen Gemeinschaft (EG) zugänglich zu machen. Die auf sorgfältigen Quellenstudien basierende Darlegung der Entscheidung der Generalkonferenz der EG gegen die Beteiligung an diesem Institut auf dem Salon bei Ludwigsburg machen die kirchenpolitischen, personellen und kontextuellen Beweggründe und Zusammenhänge transparent.
- Unter der Rubrik der „kleinen Studien“ erinnert die Leiterin des Zentralarchivs der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, Ulrike Knöller, anlässlich seines 250. Geburtstages an Jacob Albrecht, den Gründer der Evangelischen Gemeinschaft.
Aus den weiteren Beiträgen in diesem Heft möchte ich noch an dieser Stelle besonders auf die Vorankündigung der internationalen Tagung der Europäischen Historischen Kommission hinweisen, die vom 10. bis 15. August 2010 in Budapest/Ungarn stattfinden wird. Das Thema lautet:
Der Methodismus in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1965)
Mögen die Impulse dieses Heftes zum Nachdenken, zum Gespräch und vielleicht sogar zur weiteren Erforschung der Geschichte des Methodismus anregen.
Ulrike Schuler
Inhaltsverzeichnis:
Studien
S T Kimbrough, Jr.: Kirchenlieder Charles Wesleys – Ikonen der wesleyanischen Tradition
Martin Brose: Samuel Wesley jun. (10.02.1690 – 06.11.1739)
Teil 1: Biografie
Karl Heinz Voigt: Nicht Ludwigsburg 1863, sondern Reutlingen 1877
Kleine Studien
Ulrike Knöller: 250. Geburtstag Jacob Albrechts – Besinnung auf unser missionarisches Erbe
Methodistica 2007/2008
Rezensionen
- Voigt, Karl Heinz Voigt: Freikirchen in Deutschland (19. und 20. Jahrhundert). Leipzig 2004 [Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen III/6]
- Voigt, Karl Heinz: Internationale Sonntagsschule und deutscher Kindergottesdienst. Eine ökumenische Herausforderung. Von den Anfängen bis zum Ende des Deutschen Kaiserreichs. Göttingen 2007 [Kirche – Konfession –Religion Band 52]
- Hobbs, Peter: Am Ende eines kurzen Tages. Roman, aus dem Englischen übersetzt von Patricia Klobusiczky. München, 2007
- Elsner, Lothar/ Jahreiß, Ulrich (Hg.): Das Soziale Bekenntnis der Evangelisch-methodistischen Kirche. Geschichte – aktuelle Bedeutung – Impulse für die Gemeinde. Göttingen 2008
- Erweckung im Wilden Westen. Peter Cartwrights Autobiographie.
Grasbrunn 2008 - BEST, Gary: Charles Wesley (1707-1788). Eine Biografie. Übersetzt aus dem Englischen von Marianne Mühlenberg. Göttingen 2008
- Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (Hg.): Begegnung und Inspiration. 50 Jahre Ökumene in Österreich. Wien/Graz/Klagenfurt 2008.
Mitteilungen
1 Aus dem Zentralarchiv (Transkribierte Manuskripte im Zentralarchiv der EmK in Deutschland;
eingegangene Festschriften)
2 Europäische Historische Kommission – Tagung in Budapest/Ungarn, 10. bis 15.08.2010
Thema: Methodismus in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg (1945 – 1965)
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